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Praxiserprobte Tipps für eine nachhaltige Bewässerung

Gartenpflanzen benötigen Wasser. Eine nachhaltige Bewässerung garantiert die kostengünstige und umweltfreundliche Versorgung.

Neben dem richtigen Anpflanzen und dem regelmäßigen Düngen ist ein weiterer Baustein für den Pflanzerfolg im Garten entscheidend – eine nachhaltige Bewässerung. Mit dem Begriff „nachhaltig“ können zwei wichtige Ziele verbunden werden. Zunächst ist es essenziell, allen Pflanzen im Garten fortlaufend genügend Wasser zuzuführen. Ohne Wasser kann kein Gewächs überleben. Gleichzeitig gewinnt eine nachhaltige Bewässerung in Zeiten des Klimawandels eine immer größere Bedeutung. Wer eine nachhaltige Bewässerung fokussiert, verfolgt das Ziel, Wasser zu sparen und Regen- oder Grundwasser statt Leitungswasser zur Bewässerung der Pflanzen oder des Rasens zu verwenden. Dies spart Geld und hilft beim Umweltschutz. Eine nachhaltige Bewässerung geht jeden etwas an, da Wasser kostbar ist und richtig genutzt werden muss, damit die Versorgung gesichert ist.

Nachhaltige Bewässerung durch den richtigen Zeitpunkt sichern

Der weiter voranschreitende Klimawandel hat viele Folgen. Eine bereits sichtbare Auswirkung ist der erhöhte Wasserbedarf von Pflanzen im Sommer. Vor allem für Landwirte, die riesige Äcker bewirtschaften müssen und auf Regen angewiesen sind, ist die Dürre der vergangenen Jahre ein großes Problem. Auch für Gartenliebhaber ist es schwierig, in Wärmeperioden, bei denen das Thermometer viele Tage lang über 30 Grad steigt, alle Pflanzen im Garten ausreichend mit Wasser zu versorgen und für eine nachhaltige Bewässerung zu sorgen. Generell kann festgehalten werden, dass durch den Klimawandel mehr Wasser benötigt wird, da es durch den Temperaturanstieg stärker verdunstet. Pflanzen nehmen das Wasser über ihre feinen Wurzeln auf und leiten es über die Verästelungen und das sogenannte Xylem in ihr Blattwerk. An den Blättern tritt das Wasser aus und verdunstet.
Im Wasserkreislauf von Regen und Verdunstung verwendet eine Pflanze nur knapp 5 % des Wassers für das eigene Wachstum. Der restliche Anteil wird über die Blätter zurück in den Wasserkreislauf abgegeben. An heißen Tagen steigt der Wasserbedarf der Pflanzen deutlich. Eine nachhaltige Bewässerung bedeutet in diesem Fall nicht nur, der Pflanze Wasser zu geben, sondern auch für den richtigen Bewässerungszeitpunkt zu sorgen. Bewässert man beispielsweise seine Pflanzen in der Mittagshitze, ist dies kontraproduktiv. 90 % des eingesetzten Wassers verdunsten, bevor es im Erdreich versickert. Die Pflanzen, die eigentlich mit dem Wasser versorgt werden sollten, haben wenig Nutzen von einer Mittagsbewässerung. Nachhaltige Bewässerung heißt daher, Feuchtigkeit zu Zeiten zuzuführen, an den die Verdunstung durch Sonne und Wärme niedrig ist.
Der beste Augenblick für eine nachhaltige Bewässerung ist daher der Zeitraum zwischen 4 Uhr und 7 Uhr morgens. Selbst in Hitzeperioden sinkt die Temperatur zu diesem Zeitpunkt meist unter 20 Grad, während es am Tag mehr als 30 Grad warm ist. In den Morgenstunden verdunsten deshalb auch nur 20 – 30 % des Gießwassers durch Luft und Wärme. Der restliche Teil des kühlen Nass sickert in den Boden und kann von Pflanzen aufgenommen werden. Durch ein solches Vorgehen sichert man eine nachhaltige Bewässerung. Gleichzeitig senkt diese Form der nachhaltigen Bewässerung die Wasserkosten und schont die Umwelt. Wer aus beruflichen Gründen oder anderweitig in den Morgenstunden keine Möglichkeit hat, die Blumen zu gießen, kann alternativ spät abends mit der Wässerung beginnen. Auch zu diesem Zeitpunkt ist die Verdunstungsrate gering.

Eine nachhaltige Bewässerung mit Regenwasser sichern

Menschen nutzen seit jeher das Regenwasser für eine nachhaltige Bewässerung des Gartens. Die Vorteile von Regenwasser liegen auf der Hand. Das natürliche Wasser aus dem Wasserkreislauf ist weicher als Leitungswasser und wird von den Pflanzen besser aufgenommen. Zudem ist es weniger kalkhaltig und enthält keine konservierenden oder keimtötenden Zusätze. Gleichzeitig ist es kostenlos und kann in Regentonnen oder Wasserzisternen aufgefangen werden. Kalkuliert man den mittleren Wasserbedarf für einen Garten im Sommer, kommt man leicht auf viele 10.000 Liter Wasser, dass von Obstbäumen, Sträuchern und für Beete benötigt wird. Fällt zusätzlich für viele Wochen der Regen aufgrund einer Dürreperiode aus, ist das Wasser im Garten schnell rar. Wer auf eine nachhaltige Bewässerung mit aufgefangenem Regenwasser setzt, ist dann klar im Vorteil.
Um genügend Regenwasser aufzufangen, muss vorgesorgt werden. Die klassische Regentonne, die zwischen 200 Liter bis 300 Liter Regenwasser auffangen kann, ist schnell wieder geleert. Mehrere miteinander verbundene Regentonnen ergeben bereits einen guten Wasservorrat. Wer für die nachhaltige Bewässerung im Garten noch mehr Regenwasser auffangen möchte, kann alternativ Erdtanks einsetzen, die bis zu 3000 Liter Regenwasser aufnehmen können. Im Fachhandel werden zusätzlich Regenspeicher in Granit- oder Holzoptik angeboten, die sich optimal in den Garten und in das Gartenambiente integrieren lassen. Teilweise können Wandtanks in Mauern eingepasst werden. Zur nachhaltigen Bewässerung und zum Auffangen des Regenwassers muss das Hausdach genutzt werden. Um zu kalkulieren, in welcher Größenordnung Wasser für den Garten aufgefangen werden muss, gibt es Richtwerte.
Zunächst ermittelt man die jährliche Niederschlagsmenge der Heimatregion, die einfach über den nationalen Wetterdienst abgerufen werden kann. Zusätzlich muss bestimmt werden, ob das Regenwasser zur nachhaltigen Bewässerung ausschließlich für den Garten oder ebenfalls für die Waschmaschine oder die Toilettenanlage benutzt werden soll. Im letzten Schritt muss die Größe der Dachfläche nachvollzogen werden. Mit diesen Eckwerten kann detailliert berechnet werden, wie viel Regenwasser aufgefangen werden muss, um zu jeder Zeit im Jahr eine nachhaltige Bewässerung zu gewährleisten. Leben Hauseigentümer beispielsweise in einer Region mit wenig Niederschlag und besitzen eine durchschnittliche Dachfläche von 100 m² sowie eine Gartenfläche von 500 m², benötigen sie zur nachhaltigen Bewässerung im Garten mehr als 40.000 Liter Regenwasser. Für diese Eigentümer würde sich ein großer Wassertank rentieren.

Eine nachhaltige Bewässerung durch einen eigenen Brunnen

Vor allem in Hitzeperioden, aber grundsätzlich während der gesamten Vegetationsperiode vom Frühjahr bis in den Spätherbst wird im Garten viel Wasser benötigt. Das Auffangen des Regenwassers ist eine zielführende und ökologisch wertvolle Alternative zur Wasserversorgung mit Leitungswasser. Ebenso interessant und sicherer als Regenwasser ist die Bewässerung mit einem eigenen Brunnen im Garten. Aus historischen Erzählungen weiß man, dass Brunnen in früheren Zeitepochen einen hohen Stellenwert hatten. Als es keine Wasserversorgung mit Leitungswasser gab, war der Brunnen im Garten oder ein Gemeinschaftsbrunnen im Dorf die einzige Form der nachhaltigen Bewässerung. Solche Zisternen wurden früher vor allem als Schachtbrunnen anlegt. Für den Garten eignet sich diese Form der nachhaltigen Bewässerung nicht, da sie sehr teuer ist.
Alternativ baut man heute in Gärten die sogenannten Rammbrunnen, die Grundwasser maximal aus einer Tiefe von sieben oder acht Metern fördern können. Aus einem Rammbrunnen können pro Stunde mit einer Pumpe in etwa 900 – 1.000 Liter Wasser gefördert werden. In vielen Fällen haben Rammbrunnen im Garten eine geringere Lebensdauer als professionell gebohrte Brunnen. Trotzdem können sie, bestückt mit einer nostalgisch anmutenden Handpumpe, Grundwasser für ein Grundstück fördern und die nachhaltige Bewässerung im Garten sinnvoll unterstützen. Wer hingegen viel Grundwasser benötigt, kommt an einem Bohrbrunnen mit Hauswasserwerk oder mit einer Tiefbrunnenpumpe nicht vorbei.
Ein Bohrbrunnen, der in der Regel von Spezialfirmen gebohrt wird, besitzt eine Förderleistung von bis zu 5.500 Litern Grundwasser pro Stunde. Neben der hohen Fördermenge kann ein solcher Brunnen viele Jahrzehnte für die nachhaltige Bewässerung genutzt werden, was sich im Kosten-Nutzen-Verhältnis günstig auswirkt. Die Aufwendungen für einen Brunnen orientieren sich konkret an der erforderlichen Brunnentiefe, am Bodengrund und an der gewünschten Brunnenart. Auch wenn sich der Aufwand und die eingesparten Kosten erst langfristig rechnen, kann die Investition in einen Gartenbrunnen aus ökologischer Sicht sinnvoll sein. Ein Brunnen sichert in jedem Fall eine nachhaltige Bewässerung. Zusammenfassend gelingt eine nachhaltige Bewässerung durch gezieltes Wassersparen, die Nutzung von Regenwasser und mit einem Brunnen im eigenen Garten.

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